Verhaltensmuster, die zu Karrierefallen werden
Turbulente Umweltsituationen, geänderten Rahmenbedingungen und komplexe Aufgabenstellungen stellen hohe Anforderungen an die Führung. Digitalisierung, neue Technologien, Umweltkrisen, Demokratisierung verändern nicht nur die Spielregeln der Wirtschaft, sondern auch die der Führung.
Das bislang erfolgreiche Führungshandeln greift in Zeiten der Transformation oftmals nicht mehr. Gelernte Verhaltensmuster können zur Karrierefalle werden und ein nicht zu unterschätzendes Risiko für das Unternehmen darstellen. Ein Justieren des Führungsverhaltens ist deshalb sinnvoll und Voraussetzung für langfristigen Erfolg.
Gelernte Verhaltensmuster wie – die Dinge im Alleingang erledigen, das persönliche Image überbewerten, das Miteinander nicht ausreichend berücksichtigen – stellen nicht selten Fallstricke auf dem Weg dar.
Leadership in Zeiten der Transformation dagegen nutzt und gestaltet das Miteinander als einen entscheidenden Erfolgshebel, ist konsequent zukunftsorientiert und in der Lage die strategisch wichtigen Neuerungen anzugehen und umzusetzen. Die Fähigkeit zur klaren strategischen Analyse, zur Gestaltung der notwendigen Transformation und zur – persönlichen und strukturellen – Kollaboration ist entscheidend.
Transformation findet – das ist klar – nicht nur auf der sachlichen Ebene statt, sondern ist immer auch ein emotionaler Prozess. Es gilt Dynamiken, die nicht selten von Verunsicherung und Sorge geprägt sind, wahrzunehmen und zielführend zu lenken. Der Umgang mit den eigenen und den Gefühlen der anderen ist hierbei ein entscheidender Erfolgsfaktor.
Michael Lurie von McKinsey postuliert in seinem Artikel ‚The new roles of leaders‘ (2019) vier neue Leadership-Rollen: Visionary, Architect, Catalyst, und Coach (VACC). Sie zeichnen sich durch ein Stärken-Bewusstsein (innerlich aufgestellt), Beziehungsgestaltungs-Kompetenz (sozial kompetent) und durch System-Bewusstsein (strategischer Weitblick) aus.
- In der Rolle des Visionärs steht der Leader für nüchterne Analyse, für ein realistisches Zukunftsbild, für den Mut die Neuerungen anzugehen und für eine verantwortliche Steuerung.
- In der Rolle des Architekten analysiert und schafft er Systemdesigns, die es erlauben, die Businesszukunft mit flexibleren Organisationsmodellen aufzubauen. Es werden Strukturen, Prozesse entwickelt und eingeführt, die das Neue beinhalten und ermöglichen.
- In der Rolle es Coachs unterstützt er dabei den Blick zu weiten, das Verständnis zu vertiefen, festgefahrene Denkstrukturen zu hinterfragen und neue Fähigkeiten zu entwickeln.
- Und in der Rolle des Katalysators motiviert er Mitarbeiter und Partner sich einzubringen, verantwortlich mitzugestalten, setzt die entscheidenden Impulse und ermutigt gerade dann, wenn es schwierig wird.
Geänderte Rahmenbedingungen laden dazu ein das eigene Führungshandeln zu reflektieren, zu justieren und auf die geänderten Rahmenbedingungen auszurichten.
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