Kollaborieren auf der Top-Ebene
In einer Zeit, in der enorme Komplexität gegeben ist und in einem atemberaubenden Tempo Veränderungen passieren, kommt es darauf an den Blick zu weiten. Es reicht nicht aus, den Fokus auf das eigene Geschäft, den eigenen Bereich zu halten.
Will man zum Beispiel die Digitalisierung im Unternehmen voranbringen, kommt es auf die strategische Gesamtperspektive an. Es braucht im Führungsteam Einigkeit darüber, wie die Situation einzuschätzen ist und was, wann, wo diesbezüglich angegangen und umgesetzt werden muss. Doch davon ist in der Praxis oftmals nicht auszugehen. So reagierte zum Beispiel ein über Jahre in seinem Verantwortungsbereich höchst erfolgreicher Manager mit Unverständnis, als ihm wegen mangelnder Kollaborationsbereitschaft mit den anderen Unternehmensbereichen ein Coaching empfohlen wurde und für ihn der Bonus deutlich geringer ausfiel.
Strategische Ausrichtung
Es braucht – dringlicher denn je – eine vom Top Team gemeinsame getragene strategische Ausrichtung des Unternehmens. Veränderungen am Markt und technologische Entwicklungen sind bezogen auf deren Auswirkungen auf das Geschäft zu hinterfragen, neues Denken – out-of-the-box – ist notwendig. Es geht um Klarheit über die entscheidenden Zukunftsthemen und das Auf- und Umsetzen von entsprechenden Zukunftsprojekten.
Nichts zu tun, oder ein weiter so wie bisher – ist keine Option. Selbst bei aktuell großem operativem Erfolg gilt es die strategisch, langfristige Perspektive zu schärfen. Statt Rivalität und Machtkampf zu leben ist Vernetzung zu orchestrieren, um schnell auf die Anforderungen des Marktes zu reagieren. Doch Zerreißproben im Management sind nicht so einfach aufzulösen. Diese zu vermeiden heißt jedoch, blind weiter zu machen wie bisher.
Wer stehen bleibt, bleibt zurück
Noch vor fünf Jahren hat keiner E-Autos wirklich ernst genommen. Heute wissen wir, dass sie morgen auf den Straßen sein werden. Nur die Top-Teams, die sich diesen Themen und den unbequemen Spannungsfeldern stellen, sichern sich einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil.
Ein Einzelner kann ein Unternehmens-Schiff nicht umdrehen, es braucht ein klar ausgerichtetes, engagiertes und stabiles Führungsteam, eine wirksame Steuerungsplattform. Es braucht reflektierte Leader-Persönlichkeiten, die in der Lage und willens sind, das zu tun und zu lassen, was für das große Ganze jetzt notwendig ist: Die komplexen Herausforderungen angehen, Mitarbeiter befähigen, Strukturen schaffen, die eigenständige Lösungserarbeitung ermöglichen und bei der Umsetzung zielführend kooperieren.
Fragen, die zu stellen sind
- Wie sind die Gegebenheiten?
- Worum geht es dem Kunden morgen wirklich?
- Wie gestalten und sichern wir die Zukunft?
- Wo muss die Reise hingehen?
- Welche Neuerungen müssen wir angehen?
- Wie müssen wir miteinander agieren, um genau das auf die Straße zu bringen?
Aktive Team-Steuerung
Die Beteiligten auf den Führungsebenen und die Mitarbeiter beobachten sehr genau, wie man sich auf der obersten Etage verhält. Es wird wahrgenommen welche Regeln tatsächlich gelebt werden und genau daran orientiert man sich. Auch bezogen auf die strategische Erfolgsgröße „Führungs-Verhalten“ sind die Zukunftsfragen zu stellen. Welches Verhalten ist heute noch sinnvoll? Was braucht es, um neue Wege glaubhaft zu gehen? Wie können wir nachhaltig die alten Muster ändern?
Steigerung der Effektivität
Hackman benennt zur Steigerung der Effektivität von Top-Management-Teams die folgenden Merkmale
• schaffen Sie eine Einheit, die durch ein klares, gemeinsames Ziel definiert ist (compelling purpose)
• erstellen Sie die Agenda so, dass die Arbeit des Teams stets auf bedeutsame interdependente Aktivitäten fokussiert ist (focused and supportive organizational context)
• steuern Sie, wie die Teammitglieder ihre Rollen definieren (right people assignment)
• verankern Sie explizite Normen, die effektive Teamarbeit fördern, indem der Einfluss politischer Dynamiken minimiert wird (clear norms of conduct)
• coachen Sie das Team (team-focused coaching).
Engagierte Top-Teams
Dass es Transformationsbedarf gibt, liegt auf der Hand. Jedem Top-Manager ist klar, dass die Globalisierung, die Digitalisierung, die Entwicklungen in der Gesellschaft grundlegende Veränderungen in der Businesswelt erfordern. Doch viele haben kein klares Bild davon, wie sie diesen Weg erfolgreich beschreiten.
Die Herausforderungen erfordern ein gemeinsames Zukunftsbild, ein ausgerichtetes Miteinander, das auf der Top-Ebene beginnt. Sonst sind es die anderen, die hier schneller, besser und weiter sind. Für ein zielführendes Miteinander ist Reflexion, positive Verstärkung und inspirierende Impulse entscheidend – nicht jeden Tag und nicht in endlosen Diskussionsschleifen. In der Regel bedarf es ein bis zwei Top Team Meetings pro Jahr, in denen die strategischen Themen analysiert und entschieden werden. Auf dieser Basis sind dann die entscheidenden Change-Themen zu orchestrieren. Als Richtschnur hierfür dient eine spezifisch erarbeitete Change-Architektur und das zielgerichtete Miteinander. Auf beiden Ebenen – der Sach- & Verhaltensebene – werden die entscheidenden Businessthemen umgesetzt.
Gerade dann, wenn ein Top-Team ernsthaft hieran arbeitet, wird der größte Hebel für erfolgreich umgesetzte Transformation tatsächlich genutzt. Mit dem integrierten Top-Team-Development-Prozess gehen sie genau diesen Weg. Denn nur im Team sind die Herausforderungen zu meistern. Je besser sie aufgestellt sind, desto höher ist die Chance gestaltend mit dabei zu sein.
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