Die Macht der Emotionen im Business

In einer Zeit, in der täglich über Krisen, Kriege, schlechte Konjunktur-Prognosen und Missstände berichtet wird, ist jeder emotional gefordert. Bewusst und unbewusst wirken die Nachrichten, Bilder und erzeugen Stress. Fachlich sind die meisten Führungskräfte bestens aufgestellt, doch wie sieht es mit den sogenannten Soft Skills aus? Sie entscheiden häufig über den Erfolg und Misserfolg einer Führungskraft und kennzeichnen einen Leader.

Im Stressmodus ist man seelisch und körperlich angespannt, kann nicht wirklich klar denken und ist emotional leicht zu beeinflussen. Fokussiert und achtsam zu bleiben, ist demnach keine Selbstverständlichkeit. Gerade jetzt kommt es bei der Führung auf Fähigkeiten der emotionalen, sozialen Kompetenz, auf Kommunikation, Kollaboration und auf die innere Stabilität an.

Nach Schulz von Thun findet Kommunikation immer sowohl auf der Fach- als auch auf der Beziehungs-Ebene statt. Die Beziehungs-Ebene (nicht die persönliche Ebene) ist Bestandteil jedweder Kommunikation. Auf beiden Ebenen verhält sich eine Führungskraft mehr oder weniger professionell. Mitarbeiter werden wahrgenommen, ignorieren, gekränkt, gelobt, motiviert etc. und genau das löst Emotionen aus. Kommunikation und das Miteinander ist demnach immer auch emotional. Der professionelle Anspruch ist, mit gesunder Distanz beide Ebenen bewusst wahrzunehmen, konstruktiv und zielführend – auf Basis der Verantwortlichkeiten – in Übereinstimmung mit den Zielen und Werten des Unternehmens zu kommunizieren.

Nach John D. Mayer und Peter Salovey bedeutet emotional intelligentes Verhalten, die eigenen Gefühle und die Gefühle anderer Personen wahrzunehmen, sie zu verstehen und dadurch handhaben und regeln zu können. Menschen mit hoher emotionalen Intelligenz – so Travis Bradberry (The power of emotional intelligence) – bleiben in Stresssituationen ruhig und wissen, dass sie Emotionen wahrnehmen, steuern und regeln können.

Genau das ist im folgenden Praxisbeispiel auch geschehen. Ein Produktionsleiter eines Familienunternehmens hat über viele Jahre sehr erfolgreich mit dem Gründer und Geschäftsführer zusammengearbeitet. Sie waren ein eingespieltes Dream-Team. Doch nach der Übergabe der Geschäftsführung an den Sohn des Gründers häufen sich Unstimmigkeiten, Auseinandersetzungen und Eskalationen. Der Vertriebsleiter sieht sich gezwungen – der Kündigung zuvorkommend – die Reißleine zu ziehen. Er nutzt die Reflexionsmöglichkeit, ist offen für Weiterentwicklung und verhindert dadurch erfolgreich eine Wiederholung des Verhaltens in der neuen Aufgabe.

Mental und emotional gut aufgestellte Führungskräfte sind sich ihrer Stärken und Optimierungsfelder bewusst, sie sind in der Lage klar und in Bezug auf das große Ganze zu kommunizieren, Konfliktdynamiken zu deeskalieren und starke, vertrauensvolle Beziehungen aufzubauen.

Und das ist lernbar. Erfolgreiche Führungskräfte und Leader entwickeln im täglichen Umgang mit herausfordernden Situationen ihre Soft Skills weiter. Was kann getan werden, um die emotionale und soziale Kompetenz zu stärken?

Selbstreflexion Nehmen Sie sich regelmäßig Zeit, um über Ihre eigenen Emotionen und Reaktionen nachzudenken. Fragen Sie sich, warum Sie sich in bestimmten Situationen auf eine bestimmte Weise fühlen und wie Sie besser darauf reagieren können.

Achtsamkeit praktizieren Achtsamkeit bedeutet, im Moment präsent zu sein und bewusst auf Ihre Gedanken, Gefühle und Körperempfindungen zu achten, ohne sie zu bewerten. Die regelmäßige Praxis von Achtsamkeitsübungen wie Meditation kann helfen, Ihre emotionale Intelligenz zu verbessern.

Empathie entwickeln Versuchen Sie, sich in die Lage anderer Menschen zu versetzen und ihre Perspektive zu verstehen. Zeigen Sie Interesse an den Gefühlen und Bedürfnissen anderer und üben Sie aktives Zuhören, um besser auf sie einzugehen.

Konfliktlösungsfähigkeiten verbessern Lernen Sie, Konflikte konstruktiv anzugehen, anstatt ihnen auszuweichen oder aggressiv darauf zu reagieren. Entwickeln Sie Techniken zur Konfliktlösung, wie zum Beispiel das Finden von Kompromissen oder die Suche nach gemeinsamen Interessen

Soziale Fähigkeiten stärken Arbeiten Sie an Ihren zwischenmenschlichen Fähigkeiten, indem Sie Ihre Kommunikationsfertigkeiten verbessern, Beziehungen aufbauen und pflegen sowie effektiv mit anderen zusammenarbeiten.

Stressmanagement Lernen Sie mit Stress und Druck umzugehen, indem Sie Techniken zur Stressbewältigung wie z. B. Atemübungen, körperliche Aktivität oder Zeitmanagement anwenden.

Feedback annehmen Seien Sie offen für konstruktives Feedback von anderen und nutzen Sie es als Gelegenheit zur persönlichen Weiterentwicklung und Verbesserung Ihrer emotionalen Intelligenz.

Im Coaching wird wirksam an der emotionalen Kompetenz gearbeitet, die für Führungskräfte nicht selten entscheidend ist. Die folgenden Fragen können hilfreich sein: Mit welchen emotional herausfordernden Situationen habe ich es gerade zu tun? Wie gehe ich damit um? Bin ich zufrieden damit? Was beschäftigt mich und lässt mir keine Ruhe?

Regelmäßige Reflexion und das Wissen über die eigenen Kompetenzen bilden Grundlage für dauerhaft erfolgreiche Führung. Ein professionelles Business-Coaching bietet die Möglichkeit,

  • die eigene Führungs-Situation unvoreingenommen zu reflektieren,
  • die Zusammenhänge auf der Sach- und Verhaltensebene in herausfordernden Situationen klarer zu erkennen,
  • wertvolle Impulse für den Umgang mit herausfordernden Situationen zu erhalten und
  • Lösungsstrategien, die auf beiden Ebenen nachhaltig wirken, zu entwickeln.

Hier können Sie eine kostenfreie Reflexion buchen (40‘).

 


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